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HHO in Biogasanlagen

Started by Biogasfuzzi, 2013 May 12, 09:11:57 am

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Biogasfuzzi

*
2013 May 12, 09:11:57 am
Hi,

mir spukt da schon länger etwas im Kopf rum .... und zwar HHO in Biogasanlagen einzusetzen.

Wie ihr aus meinem Nick seht - bin ich selber Biogasanlagenbetreiber - deswegen inetessiert mich das Thema auch.

Rahmendaten der Biogasanlge:

2 BHKW mit je 200 KWel.
Gasverbrauch ca. 115m3 Biogas pro Stunde pro BHKW
--> das sind 3,8m3/Minute Biogas

Flächenbedarf:
Es gibt eine Faustregel 2KWel pro ha Silomais pro Jahr
--> Also Flähenbedarf ca. 200ha pro Jahr
--> Kosenpunkt pro ha Silomais rund 1600 EURO
--> Ausgaben für Futter ca. 350 000 EURO pro Jahr

Meine Idee:

Man könnte doch für den Anfang mal 20 % des Biogases durch HHO ersetzen
--> Futtereinsparung 20%
--> In EURO ca. 70000 EURO pro Jahr

Des weiteren werden ca. 6000 EURO Strom pro Monat verbraucht (16,5ct/kwh)
--> den könnte man doch auch selbr erzeugen mit HH0-BHKW

die evtl. Lösung.
Ein 250 KW BHKW an der Biogasanlage, das nur Strom erzeugt für die HHO Gewinnung.
--> so könnte der Prozessstrom ersetzt werden und 20% des Futters eingespart werden.

Nicht das ihr jetzt denkt, das mich bei der ganzen HHO Geschichte nur die EURONEN interessieren - ich bin schon immer ein Bastler .... aber das wäre ein guter Nebeneffekt - Motivation Quasi

Ich habe bis jetzt absolut keinen Schimmer wie groß so eine HHO Zelle sein muss.

Man könnte doch die Platten in einen 2000 Liter Heizöltank einbauen (da wären noch 2 vorhanden)

Naja - isst vielleicht alles etwas Wage - ist halt ne Idee
Ich kenne die Problematiken mit HHO im BHKW
Selber baue ich ja auch an so einen China BHKW rum mit 6,5KW, aber wenn das funktioniert könnte ich mir auch in grössere Zelle und grösseres BHKW vorstellen.

Was meint Ihr dazu?

bye

Biogasfuzzi

SoulOfHeld

*
#1
2013 May 12, 02:08:19 pm
Wo befindet sich denn die Anlage?

Ich bin seit Jahren genau im Bereich Biogasanlagen unterwegs und ich habe bereits davon gehört, dass einzelne Bastler so einen Einbau für 20.000 Euro anbieten sollen (bestimmt abhängig von der Anlagengröße). Eine Genehmigung in der Anlage wird es dafür aber sehr wahrscheinlich nicht geben (Explosionsschutz etc.) und eine Versicherung die im Schadensfall haftet natürlich ebenso wenig. Will also gut überlegt sein. Wenn du noch mehr darüber wissen willst, dann schreib mir eine private Nachricht und wir telefonieren ganz einfach. Geht schneller und ich kann (soweit ich darüber Bescheid weiss) direkt auf deine Fragen eingehen.
Erfahrungsberichte von erfolgreichen Krebsheilungen
http://www.krebs-geheilt.de/

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plus

*
#2
2013 May 13, 11:34:33 am
Hallo Biogasfuzzi
Kannst du einige technische Daten deiner BHKW's nennen?

Werden sie ausschließlich mit Biogas betrieben,
laufen sie im Magerbetrieb,
verfügen sie über eine Abgasrückführung,
verfügt das zentrale Steuergerät über einen zweiten Kanal, welcher mit dem optimalen Zündzeitpunkt belegt werden kann. Also vorbereitet für alternierende Brenngase mit unterschiedlicher Methanzahl?

Gruß Thorsten
Der Urquell aller technischen Errungenschaften ist die göttliche Neugier und der Spieltrieb des bastelnden und grübelnden Forschers und nicht minder die konstruktive Phantasie des technischen Erfinders. Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst.
Albert Einstein

Biogasfuzzi

*
#3
2013 May 13, 09:41:26 pm
Hi,

hier die weiteren Info´s:

BHKW 1:
http://www.schnellmotor.de/sm/produkte/zuendstrahl-bhkw-180-265.php

Das ist ein Zündstrahl BHKW. Zündstrahl BHKW haben eine Einspritzdüse, über die ca. 2,5 L/h Heizöl zugeführt werden um die Selbstentzündung des Luft-Biogas Gemisches zu ermöglichen. Es ist was andere Brennstoffe angeht wohl eher unflexiebler.
Hat sich aber als sehr Robust und Ausfallsicher gezeigt.

BHKW 2:
http://www.agrogen.net/index.php?option=com_content&view=article&id=56%3Abga158&catid=37%3Abhkw&Itemid=55&lang=de

Das ist ein reiner Gasmotor. Gasmotoren haben eine ähnliche Ausstattung wie ein normaler Benzinmotor, d.h. Zündkerzen, Zündspulen, .....

Das Agregat hat eine Gasklappe die das Biogas-Luft Gemisch nach einer hinterlegten Kurve erzeugt.
Das Biogas wird über einen Venturi Gasmischer nach dem Luftfilter vor dem Turbolader mit angesaugt.
Die eigentliche Drosselklappe regelt dann die eingestellte Leistung (inKWel.). 

Die Drehzahl bleibt bei 1500 U/min immer Konstant.

Da es sich bei meiner Maschine um eine Versuchsmaschine handelt hat diese "extra" Ausstattung:
Die wären:
Wastegate mit Reglung
Elektronisch verstellbarer Zündzeitpunkt (bei Biogas 22 Grad vor OT)
Deto Box (Da sind am Motorblock Klopfsensoren angebracht und damit der Zündzeitpunkt stetig optimiert.)

Nun zum Biogas:
Es besteht aus:

ca. 55% CH4 = Methan (gewollt)
ca. 45% CO2 = Kohlendioxyd
ca. 300ppm H2S = Schwefel (Schadgas)

Brenneigenschaften des Biogases:
Biogas verbrennt extrem langsam, deswegen der frühe Zündzeitpunkt.
Es verbrennt auch sehr Heiss, Abgastemperaturen am Auslassventil ca. 640 Grad und vor dem Abgasturbolader sind es dann 700 Grad. Bei der Verbrennung des Schwefels im Motor bilden sich Ablagerungen, die tödlich für den Motor sein können (Krustenbildung auf dem Kolben usw. Das Motorenöl reichert sich mit Schwefelkristallen an und führt somit zu erhötem Verschleiss an den Lagerstellen, vorallem Pleullager.

Ölwechselintervall ca. 700 Stunden also ca. jedes Monat

Biogas BHKWs laufen immer im Magerbetrieb auch Magerturbo genannt.
Abgasrückführung gibt es nicht.

Die Gasmaschine ist bereits so Ausgerüstet, weil an ihr entwickelt wurde.
Ein Serien BHKW wird das nicht so in der Art haben.

Schreibt was ihr noch wissen wollt - es gibt so vieles

SoulOfHeld

*
#4
2013 May 13, 11:17:12 pm
300 ppm H2S?  :o
Der Wert ist aber schon hübsch hoch, oder nicht? Auf welche Weise entschwefelst du? Wann war die letzte Instandsetzung der Motoren (bzw. Überholung)?

Der verstellbare Zündzeitpunkt samt Klopfsensor ist edel. Damit könnte man also schon mal was anfangen.
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#5
2013 May 14, 02:46:02 pm
Hallo Biogasfuzzi
Danke für die Links, aber leider sind dort nur sehr wenige technische Daten zu finden. Für die Ausarbeitung einer möglichen Vorgehensweise, welche zu einer Zielführenden Umrüstung deiner BHKW´s führen könnte, bedarf es doch etwas weiterführender technischer Daten. Vielleicht sind deine Handbücher da etwas auskunftsfreudiger.

Das größte Potential sehe ich zurzeit in dem Zündstrahl-BHKW. Zwar lassen deine Angaben der Heizölmenge den Rückschluss auf einen hohen Einspritzdruck zu, aber Vermutungen, besonders wenn sie sich mangels Daten häufen, führen eher zu unnötigen Ausfallzeiten statt Steigerung der Effektivität des BHKW´s. Der frühe Zündzeitpunkt deines BHKW´s ist den NOx-Reduktionen geschuldet. Nachteil ist, dass der Anteil an unverbranntem Methan gleichermaßen steigt wie NOx-Emissionen reduziert werden durch Vorverlegung des Zündstahls. Weiters, das auch die geringen Diesel/Heizölmengen die Wärmerückgewinnung aus dem Abgas durch Rußbildung nachteilig beeinflusst, wenngleich die Temperaturverluste auch nicht so hoch ausfallen wie bei Diesel-BHKW´s, so ist ein Anstieg der Abgastemperatur um 20°C nach 1000h nicht ungewöhnlich, durch Zuführung von Knallgas aber vermeidbar. Geringere Wartungsinterwalle der Abhitzekessel steigern die Rentabilität.

Eine weitere Frage die ich hätte bezieht sich auf deine Angabe der H2S-Konzentration. Sie liegt zwar unter dem Durchschnitt, die häufigen Ölwechsel aufgrund der Übersäuerung steigern aber auch nicht grade die Rentabilität. Ich bin zugegebenermaßen kein Biogasfuzzi, verfüge also nur über rudimentäre Kenntnisse einer Biogasanlage, dennoch vermute ich das sich die Schwefelwasserstoffkonzentration durch Zugabe von Eisen-II-chlorid, direkt in das Substrat, weiter reduzieren lässt, was als Nebeneffekt auch den Methananteil steigert. Vielleicht könntest du noch ein paar Worte darüber verlieren ob eine Entschwefelung bei deiner Anlage nur im Fermenter stattfindet oder mögliche weitere Prozesse nachgeschaltet sind.

Gruß Thorsten
P.S.: Da ich zur Zeit sehr eingespannt bin und Lockerung erst in der 22KW zu erwarten ist, bitte ich um Nachsicht wenn meine Kommentare nicht zeitnah erfolgen
Der Urquell aller technischen Errungenschaften ist die göttliche Neugier und der Spieltrieb des bastelnden und grübelnden Forschers und nicht minder die konstruktive Phantasie des technischen Erfinders. Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst.
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