Hallo und Guten Tag, ich darf bitte eine kleine Geschichte erzählen:
Vor ein paar Jahren erregte ein Magnetmotor aus der Türkei kurzzeitig Aufsehen in der Freien-Energie-Szene. Von dieser Maschine und seinem Erfinder, Muammer Yildiz, redet heute niemand mehr, aber unbemerkt und vergessen von der Öffentlichkeit stehen noch zwei jener Magnetmotoren in einer deutschen Werkstatt, mit denen diese typische "Freie-Energie-Geschichte" einst begonnen hat.
Denn Muammer Yildiz war gar nicht der originale Erfinder, sondern (so erzählen mir türkische Quellen) Yildiz habe geistiges Eigentum nur gestohlen. Und zwar von einem türkischen Schlosser, der seit seinen Lehrlingsjahren sich mit Magnetmotoren beschäftigt hatte. Eines Tages habe er Besuch von Yildiz bekommen und diesem sein Konzept erklärt - worauf Yildiz selbst weitere Prototypen gebaut und sie dann überall angepriesen habe.
Weil die Geschichte in der Türkei groß herausgekommen war und geheime Militärkreise darin verwickelt waren, Verhaftungen inklusive, hatte sich der Schlosser aus Gründen der Vorsicht nach Deutschland begeben. Dort baute er mit Hilfe von Freunden zwei weitere Prototypen nach seinen ursprünglichen Ideen, die Yildiz offenbar nicht richtig kapiert und kopiert hatte.
Doch als die Testreihen hier in Deutschland erfolgreich liefen, widerfuhr dem Schlosser erneut das gleiche Schicksal: einer der Helfer aus der Werkstatt beantragte den Patent- und Gebrauchtmusterschutz auf seinen eigenen Namen, ohne den Erfinder informiert zu haben. Als es herauskam, packte dieser, offenbar ein ganz einfacher, ehrlicher und aufrichtiger Mann, seine Koffer und ging nach Anatolien zurück. Keiner weiß heute, wo er sich aufhält. Man vermutet, dass er einem islamischen Orden beigetreten ist.
Die beiden Maschinen hat er hier in Deutschland zurückgelassen. Ich durfte sie im Februar anschauen. Vom kleinen Prototyp gibt es ein Video (die ersten drei Minuten Betrachtung genügen):
http://www.youtube.com/watch?v=RXmnN4nVswQWas ist das Problem so genannter Magnetmotoren auf Basis der "Freien Energie"? Dass sie keine Leistung bringen! Von den wunderbaren Ausnahmen mit Selbstbeschleunigung abgesehen (wir kennen alle diese geheimisvollen Geschichten ....) kommen Magnetmotoren meist gerade mal so über die Runden. Wenn es jemand gelingt, die Kugel am Rollen, den Rotor am Drehen zu halten, dann hat der betreffende Bastler schon ein strahlendes Gesicht. Und mächtig stolz halten die vielen Youtube-Erfinder uns immer aufs Neue ihre Messgeräte vor das Auge und stellen das Unwort für die einen, das Zauberwort für die anderen in den Raum: OVERUNITY !!
Aber wenn eine Sache läuft und sich messen lässt, dann heißt das noch lange, lange, lange nicht, dass sie eine dauerhafte und respektabele Leistung erbringen kann. Ich selbst hatte diesbezüglich ein Schlüsselerlebnis mit einem Windrad: das lief wunderbar an und drehte sich alsbald schnell im Wind, mitsamt seinem Scheibläufergenerator. Aber die Last ist eine Gegenkraft, die permanent überwunden werden muss - und als der angeschlossene Testverbraucher eingeschaltet war, stand das Windrad innerhalb weniger Sekunden wieder still ...
Nicht so aber der obige Magnetmotor des türkischen Schlossers - wenn die Berichte stimmen, die man mir in der Werkstatt erzählt hat. Dieser türkische Schlosser habe nie von einem Perpetuum Mobile gesprochen, sondern nur von einer Leistungsverstärkung. Sein Motor ist schwer gebaut und hat zusätzlich noch Schwungräder. Und er brauche einen permanenten Antrieb. Denn erst mal müsse der Motor auf Touren gebracht werden (etwa 1500 U/m), und dann benötige er zur Stabilisierung und Laufruhe immer ein klein wenig "Nachschub", ansonsten gerate er ins Stottern. Wenn der richtige Drehzahlbereich aber gefunden wäre und mit dem Generator harmoniere, denn verhalte sich die eingespeiste zur abgenommenen Leistung wie etwa 1 zu 1,4 (beim kleinen Prototyp).
Auf den ersten Blick erscheint das nicht logisch, und ich will niemand überzeugen, diese Geschichte zu glauben. Meine eigene, vorläufige Erklärung ist die folgende: in bestimmten Segmenten der Kreisbewegung ist sehr wahrscheinlich ein overunity vorhanden, aber es gibt halt immer auch einen oder mehrere Totpunkte. Und nun ist es nicht nur eine Frage der Verrechnung von "Energiemangel" an Totpunkten gegen etwaige "Überschüsse" in anderen Phasen des Kreisprozesses. Sondern es kommt darauf an, die dynamische Energieverteilung (einschließlich der Reibungsverluste etc.), sozusagen das Kreisprozess-Management, richtig zu beherrschen.
Das Geheimnis dieses türkischen Magnetmotors liegt außer in der Anordnung der Permanentmagnete (die man noch heute leicht studieren kann) sehr wahrscheinlich also im Antriebsmotor. Und der muss sich flexibel dem Phasenverlauf der Kräfte anpassen können (Schlupf u.ä.). Wie mir in der Werkstatt berichtet wurde, habe es mit der Antriebseinheit immer Probleme gegeben. Mit den gängigen Typen (teils Anlassermotoren, teils NCR-Einheiten u.ä.) habe man immer Schwierigkeiten gehabt, die richtige Resonanzfrequenz zu finden. Offenbar braucht der Magnet-Rotor trotz seiner stabilisierenden Schwungräder dennoch an einem oder mehreren Punkten seiner Kreisbewegung eben noch einen kleinen "Schubs", damit er stets "im Takt" bleibt. Und vielleicht könnte man diesen Input sogar (der leichteren Regelung wegen) durch Spulen ersetzen, wenn der Rotor per Antriebsmotor mal in den Bereich seiner Arbeits-Drehzahl gefahren worden ist.
Wie dem auch sei: die beiden Prototypen stehen für weitere Tests zur Verfügung! Die Antriebseinheit (ein DC-Motor) ist bei einem der späteren Versuche (ohne den Erfinder) durchgebrannt, der Generator wurde abgebaut und anderweitig verwendet. Ich kann aber einen Ersatzgenerator ggfs. zur Verfügung stellen (von einem Honda-Stromaggregat). Leider kenne ich mich im Bereich der Elektronik bzw. der Steuerung elektrischer Antriebsmotoren nicht aus. Aber wenn sich jemand zutraut, die Geschichte, die ich hier angefangen habe zu erzählen, weiter zu schreiben, dem bringe ich gerne, per Lieferung frei Haus, die beiden türkischen Prototypen vorbei. Auch der DÖNER ist ja eine türkische Erfindung, aber seinen Siegeszug um die ganze Welt hat er hier in Deutschland begonnen ...
Beste Grüße von Gerhard