Hier eine neue Info mit Bild des 30 KW Kraftwerks von der LESA Maschine
aus:
http://www.berlin-maximal.de/branchen/hersteller/art90,725Volldampf voraus
Die Firma Lesa Maschinen will die Stromerzeugung revolutionieren.
Der Durchbruch gelang in den späten Abendstunden am letzten Arbeitstag. Kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres nahm die Lesa Maschinen GmbH den Prototypen für ihr Mischdampf-Kraftwerk in Betrieb. „Ein Meilenstein", sagt Geschäftsführerin Gelia Lerche. „Strom aus Holz" lautet die Devise der 2004 gegründeten Firma mit Sitz in Spandau. Lerche rechnet damit, dass lokale Rohstoffe wie Holz in Zukunft eine immer größere Rolle für die Energieversorgung spielen werden. Mit dem Mischdampf-Kraftwerk haben sie ein Verfahren entwickelt, um Holz besonders effizient in Energie umzuwandeln.
„Vereinfacht gesagt verheizen wir Holz und erzeugen dabei Strom mit einem hohen Wirkungsgrad", erklärt Gelia Lerche. Anders als herkömmliche Kraftwerke, die nur Wasser verdampfen, verwendet das Lesa-Kraftwerk ein Gemisch aus Wasser und Benzol.
Die Lesa-Maschine kommt darum ohne einen Kühlturm aus, den Kraftwerke üblicherweise benötigen, um den Wasserdampf wieder zu verflüssigen. Für das Stoffgemisch aus Benzol und Wasser ist laut Lerche keine Kühlung notwendig: Der Dampf wird durch Verdichtung verflüssigt. Die gesamte Wärme verbleibt im geschlossenen System und wird in Arbeit umgewandelt. Das Kraftwerk wird so mit vergleichsweise niedriger Temperatur von 180 Grad Celsius betrieben - Kohlekraftwerke arbeiten mit rund 600 Grad.
Diese Erkenntnis ist keineswegs neu: Bereits in den 1930er Jahren entwickelte der Wissenschaftler Arnold Irinyi eine Mischdampfmaschine und sicherte sich das Patent. Die Technik habe sich damals jedoch nicht durchgesetzt, sagt Lerche. Heute sei sie weitgehend unbekannt. Bernhard Schaeffer, Physiker und Mitbegründer von Lesa, ist es nun gelungen, Irinyis Entdeckungen praktisch umzusetzen.
„Das Lesa-Kraftwerk wird künftig einen elektrischen Wirkungsgrad von 60 Prozent erreichen", sagt Gelia Lerche. Das sei im Vergleich zu Kohle- oder Atomkraftwerken, die einen Wirkungsgrad zwischen 35 und 40 Prozent haben, sensationell. Derzeit gebe es kein anderes System mit einer vergleichbar hohen Energieeffizienz.
Da der Großteil der Wärme in Strom verwandelt wird, reicht die verbleibende Wärme jedoch nicht aus, um etwa ein Haus zu heizen. Zudem passt die garagengroße Maschine nicht in einen Keller. Zwar kann mit ihr theoretisch jeder seinen eigenen Strom produzieren, praktisch muss er dafür eine Menge Holz heranschaffen: Die Maschine verbrennt elf Kilo Holz pro Stunde.
Nach Angaben der Hersteller soll die Maschine jährlich mehr als 250 000 Kilowattstunden Strom erzeugen können - ein Vielfaches dessen, was ein privater Haushalt verbraucht. „Den übrigen Strom kann man ins Netz einspeisen und mit einer jährlichen Einspeisevergütung von bis zu 45 000 Euro rechnen", sagt Lerche. Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) garantiert für die Vergütung von selbst erzeugtem Strom.
Die Firma Lesa hat ein Jahr länger gebraucht als erwartet, um den Prototypen fertigzustellen. „Jetzt testen wir die Maschine im Dauerbetrieb. Da wird sich zeigen, wo das Kraftwerk optimiert werden muss", sagt Lerche. In zwei Jahren soll der Mischdampf-Motor in Serie produziert werden. Im ersten Jahr ist eine Produktion von 500 Anlagen geplant.
Lerche und Schaeffer haben noch große Pläne mit ihrem Kraftwerk: Zukünftig könne es mit der Abwärme von Biogasanlagen oder Solar- und Erdwärme angetrieben werden, sagt Gelia Lerche. „Wenn es klappt, können die Lesa-Kraftwerke die Energieversorgung revolutionieren."
Laura Wieland
Firmeninfo
| Lesa Maschinen GmbH |
Es werden Industriemechaniker und Schweißingenieure gesucht
Geschäftsführerin: Gelia Lerche
Adresse: Zitadellenweg 34,
13599 Berlin
Mitarbeiter: 30
Telefon: 030 / 80 58 67 30
Web:
www.lesa-maschinen.deNeue Wege für die Energieversorgung: Geschäftsführerin Gelia Lerche und Firmen-Mitbegründer Bernhard Schaeffer vor dem Lesa-Mischdampf-Kraftwerk Foto: Thilo Rückeis