Zitat von: Kator, 13. Februar 2009, 02:34:21
Helmut,
glaub mir, der Sozialismus ist eine andere Spielart des Turbokapitalismus. Ich war damals öfter in der DDR, die Funktionäre waren nichts anderes als Turbokapitalisten, nur haben sie nicht selbst produziert, sondern 40 Jahre lang mittels Macht, Grundeinkommen ( Recht auf einen Arbeitsplatz), Planwirtschaft und Hungerlöhnen horrende Summen kassiert und in die Schweiz gebracht. Dasselbe in China. Eine Chinesin hat mir da einiges erzählt, es läuft immer über die Korruption.
Ich war hier bei uns auf einer lokalen Verantstaltung, die der Landrat mit Banken, der IHK und der Wirtschaft zusammen ins Leben rief.Thema :wie man in der Wirtschaftkrise überlebt.
Präsentiert wurde von den Banken Kredid-Pläne, die dazu führen, dass bei Versagen der kreditierten Firma die Bank via Kapitalbeteiligung die Firma übernimmt. In einer lang andauernden Krise führt das zwangsläufig zum Versagen der Firma und parallell werden die Banken verstaatlicht ( wie schon erwähnt ist das Gesetz in der Mache ) ja und dann kannst Du ja selber ausrechen, kommt die Planwirtschaft.
Keiner, ich wiederhole keiner der Anwesenden ( > 200 ) hat gemerkt, dass die Banken das Ponzi-Geldvermehrungsschema präsentierten ( Scheeballsystem ). Wenn Du so etwas machst, ist das eine Straftat, Jetzt wird dir vorgeführt, das die Bankenelite das ungestraft abzieht.
Durch extensive Geldvermehrung und damit der Kredite kassierst Du den ganzen Mittelstand ( nicht die Grossen, wie VW etc, die bekommen Steuergeschenke und globalisieren, gehen mit diesem Geld in Länder mit nicht organisierten Arbeitsumfeld )
So läuft das Spiel.
Wir erleben gerade historischen Zeiten diesbezüglich.
vg
Kator
Das ich keine gute Einstellung gegenüber den Banken habe, kannst du dir sicher denken. Oder habe ich versäumt, das klar und deutlich auszudrücken.
Die von dir beschriebenen Funktionäre finden wir in unserem System unter anderen Namen in Gestalt von Beamten und Lobbyisten wieder.
So, wie ich dich verstehe, gefällt dir der Gedanke nicht, das der Staat sich per Aneignung der Banken zum Bezitzer der meißten Unternehmen hochputschen kann ( oder wird).
Ja, ich denke, so kann es passieren, vielleicht.
Aber ich persönlich glaube da eher an eine Agenda, die von einer Elite durchgezogen wird.
Der Unterschied ist der, das in dem Staat, den wir uns vorstellen, die Macht tatsächlich vom Volke ausgeht.
Und in dem Staat, den wir nicht sehen wollen, längst sämtliche Fäden von einer im Untergrund agierenden Geheimregierung gezogen werden.
Jeder Abgeordnete hat seinen Zuflüsterer und ist aufgrund der ihn umgebenden Zuträgern garnicht mehr Herr, seiner eigenen Sinne.
Und, sollte es solche Politiker tatsächlich noch geben, dann droht ihnen (oder ihnen nahestehenden Personen) viel Ungemach.
Die Wirtschaftskriese währe überhaupt keine Kriese, wenn wir nicht alle, vom Geld , als Tauschmittel für unsere Geschäfte abhängig wären.
Nicht der tägliche Bedarf an Konsumgütern hat rapide abgenommen, sondern, die fähigkeit, dafür zu zahlen.
Nicht die Arbeit wird immer wertloser, sondern das Geld.
Es währe auch alles etwas milder, wenn es nicht die schleichenden Enteignungen gäbe. Dazu zählen Versicherungen,Gebühren und auch verbände, wie die IHK/HWK, die im Grunde verzichtbar sind, aber wie Parasieten sich an des Wirtes Leib nähren.
Irgendwer sagte: Wir werden nie wieder Vollbeschäftigung erreichen.
Dem stimme ich nicht zu.
Was wir brauchen , ist eine Arbeitszeitausgleich. Ein Regelinstrument, das einen Ausgleich zwischen Überdeckung und Unterdeckung herstellt.
In dem, von dir vorgestellten Missbrauchzenario, ist der Sündenbock nicht die Planwirtschaft, sondern die Korruption. Du beklagst das entwenden von Kapital. Hast damit natürlich recht. Aber da kann der Staat, oder die Regierung doch nichts dafür, das es zuviele Kriminelle in den oberen Etagen gibt.
Dies ist auch alles nur möglich, weil man dem Individuum seine Souveränität nicht lässt. Hier ist der Knackpunkt.
Etwas mehr Autonomie könnte nicht schaden.
Es ist doch so, das man einem Hammel, das hinten und vorne an einer
Kette hängt,an dem wiederum ein Hammel mit einer Kette, vorneweg und hinterher läuft, das man so einem Hammel vorwerfen darf, das es Regelkonform mitläuft. Das es sich widerstandslos zum Abmelken oder zur Schlachtbank führen lässt.
Und diese Kette, haben wir alle um den Hals.
Wenn wir uns nur selbst versorgen müssten, dann hätten wir weniger Probleme. So etwa, wie ein Obdachloser. Der muss nur satt werden und sehen, das er gesund leben kann.
Alle Anderen sind in der Tretmühle.
Wenn du selbständig sein willst, dann musst du erst einmal Betriebshaftpflicht,Berufsgenossenschaft,Krankenversicherung und Handelskammer bezahlen können.
Da fragt dich keiner, ob du überhaupt Geld verdienst.
Das bedeutet, das du erst einmal Schulden machen musst.
Das ist doch krank.
In unserer Gesellschaft ist doch fast jeder abhängig.
Entweder ist es die Miete, oder die Ernährung.
Da macht es doch keinen Unterschied, ob du in China oder in der DDR oder hier lebst.
Das Problem sind die kriminellen Politiker, die vorgeben,im Auftrag, und zum Nutzen der Bürger zu wirken, und nur an Sich selbst und ihre Nächsten denken.
Das Problem ist der Mangel an Souveränität.
Man wird zum Hammel, wenn man sich nicht aus den Ketten löst.
Das wir hier schreiben und machen, ist Ausdruck des Befreiungsdrucks.